Marte Meo „aus eigener Kraft“

         ein kleiner Einblick


Basierend auf der Orion-Hometraining Methode, entwickelt von Maria Arts und Harry Biemans zwischen 1978 und 1987 in Holland, entstand das Video – Home -Training sowie die - Marte Meo Methode.
(vgl. Bunder et al. 2010, S. 18 ff)
Marte Meo wurde ursprünglich entwickelt, um Eltern von Kindern mit sozialen oder psychischen Beeinträchtigungen in der Entwicklung zu unterstützen und den Eltern Fertigkeiten und Fähigkeiten zu vermitteln, welche auch die Fachkräfte zur Entwicklungsförderung der Kinder benutzen.
Schon sehr früh stellte sich heraus, dass die Marte Meo Methode in sehr vielen Bereichen eingesetzt werden kann. Diese Methode ist ein Programm zur Entwicklungsunterstützung im ganz gewöhnlichen Alltag.
Jeder, in dessen Beruf soziale Interaktion ein hohen Stellenwert hat, wird von der Marte Meo Methode profitieren.
Hebammen, Mitarbeiter/innen der Frühförderung, der Erziehungsberatung, der Erziehungshilfe, in Kindertagesstätten, Schulen, in der Jugendhilfe, in der Arbeit mit behinderten Menschen, in der Paartherapie, bei der Leitung von Gruppen, in Kommunikationstrainings, 
Coachings für Führungskräfte oder auch  auf Demenzstationen.
(www.martemeoinstitut.de)
Marte Meo stützt sich auf die Erkenntnisse aus der Bindungs- und Säuglingsforschung. Menschen sind auf ein Maximum an Zuwendung und Fürsorge angewiesen.
„Wir sind aus neurobiologischer Sicht auf soziale Resonanz und Kooperation angelegte Wesen. 
Kern aller menschlichen Motivation ist es, 
zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung oder Zuneigung zu finden und zu geben.“ ( Joachim Bauer. „Prinzip Menschlichkeit“, 2011)
 Daran orientiert sich auch  die Marte Meo Methode. 
 
 





Beispiele der Umsetzung der Marte Meo Methode in der Kindertagespflege:


  • Verwendung eines ruhigen und warmen Tones (vermittelt Sicherheit und Klarheit)
  • Feinfühligkeit 
  • Unterstützung beim Erlernen der Selbstständigkeit, kein sofortiges Eingreifen, Raum und Zeit geben es selbst zu tun und aus eigener Kraft.
  • Beiderseitiges neu Erlernen der Geduld :)
  • Wahrnehmung der Signale sowie Initiativen der Kinder 
  • Situationen, Gefühle, Absichten und Anweisungen werden kurz und deutlich benannt.
  • Freies Spielen hat einen hohen Stellenwert. Anregungen durch entsprechende Räume und Spielsachen werden gegeben, das Kind entscheidet jedoch selbst, wie es spielen möchte und mit was es spielen möchte. Werden wir zum Spiel eingeladen, nehmen wir die Einladung gerne an. Hierbei benennen wir ebenfalls die Handlungen. Wir geben den Kindern Möglichkeiten ihre eigenen Spielideen umzusetzen, statt Spielideen der Tagespflegepersonen.
  • Durch das freie Spielen fördern wir unter anderem die Entscheidungsfähigkeit,  die Partizipation, die Kreativität sowie die Problemlösungsfähigkeit.
  • Legung der Grundsteine für späteres schulisches Lernen. 
  • Handlungen werden durch Töne begleitet. (Töne kommen vor der Sprache)
  • Benennen der Gefühlsiniative (Sprache der Gefühle)
  • Wir schauen uns die Welt aus der Kinderebene an, in was  ist es gerade vertieft, was will es mir sagen? 
  • Freude teilen (Dopaminausschüttung)
  • Mit Worten bestätigen (aktivierte Bahnungen verstärken)
  • Hohe Wertlegung auf Partizipation (Mitbestimmung) dadurch Förderung der Entscheidungsfähigkeit, der Verantwortungsfähigkeit, der Gemeinschaftsfähigkeit sowie der Problemlösungsfähigkeit.
  • Zurückschraubung eigener Vorstellung, um die Autonomie des Kindes zu unterstützen. 
  • Gezieltes Loben, um eine Abhängigkeit und Dressur zu vermeiden. 
  • Bestärkung positiver Gefühle